Am Wochenende des 02. und 03.06.2018 fand wieder das alljährliche Kappler Straßenbahnfest statt. In den historischen Werkhallen der Zwickauer Straße 164 und auf deren weitläufigem Außengelände konnte eine Vielzahl interessierter Besucher die traditionsreiche Geschichte des Chemnitzer Nahverkehrs hautnah erleben. Neben zahlreichen Ständen und ausgezeichneter Verpflegung wartete der Verein mit der Ausstellung "Im Wandel der Zeit", bestehend aus 20 ausgewählten Bildern, sowie einer schier unendlichen Menge an historischen Accessoires auf. Im hinteren Teil des Geländes wurden mehrere Modelle des DDR-Klassikers Ikarus ausgestellt, mit welchen allerdings keine Fahrten durchgeführt wurden.
Für Sonderfahrten stand dagegen unter anderem ein ehemaliger Chemnitzer Gelenkzug Ikarus 280 bereit, welcher bei den Besuchern auf reges Interesse stieß. Die DDR-Fahne an der Front des Fahrzeuges durfte natürlich wie immer nicht fehlen. Eine Rundfahrt über den Chemnitzer Hauptbahnhof und die Wendeanlage Schönau zurück zum Straßenbahnmuseum wurde mit der Traditionsbahn Gotha T57 angeboten. Das Fahrzeug befindet sich, wie viele andere des Museums auch, nach aufwändiger Restaurierung in einem Top-Zustand.
Aber nicht nur die Fans des traditionsreichen Fuhrparks des Vereins kamen auf Ihre Kosten. Die CVAG stellte zudem den Neuwagen der Betriebsnummer 87 vom Typ Citaro 2 III aus dem Jahr 2017 bereit, um den technischen Fortschritt zu verdeutlichen. Ebenso präsentierte man den Gästen eine der ersten kürzlich modernisierten Variobahnen im Bestand der CVAG, den Zweirichter mit der Nummer 910. Nach der ersten Umbaustufe, bei welcher Tagfahrlicht integriert und Verbesserungen am Fahrerarbeitsplatz vorgenommen wurden, erfolgte nun der Einbau von neuen Schwenkschiebetüren mit verbesserter Schließüberwachung sowie Kompatibilität mit den neuen, 100% barrierefreien Bahnsteigen im Liniennetz.
In der angrenzenden Halle konnten aufmerksame Gäste die 2017 aus dem Linienverkehr ausgeschiedenen Fahrzeuge CVAG 53 und die beiden ETP-Wagen mit den ehemaligen Betriebsnummern 5 und 9 erkennen. Im Gegensatz zum annähernd im Originalzustand von 1992 erhaltenen, erstgenannten O405 N, welcher sich im Obhut des Straßenbahnmuseums befindet, ist die weitere Zukunft der in ETP-Farben lackierten Linienbusse noch unklar.
Kommentar schreiben